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US-Präsidenten

Wahlsystem

Das Wahlsystem der Vereinigten Staaten zur Bestimmung ihres Präsidenten ist einzigartig und unterscheidet sich erheblich von den direkten Wahlverfahren vieler anderer Demokratien. Es ist ein System, das sowohl den Bundescharakter des Landes widerspiegelt als auch die Absicht der Gründungsväter, die direkt-demokratischen Elemente mit einer Art von "Filter" zu kombinieren, um populistischen Launen entgegenzuwirken.

Die Kandidatur eines Präsidentschaftsanwärters beginnt oft Monate oder sogar Jahre vor der eigentlichen Wahl. Mögliche Kandidaten, meist aus den Reihen der beiden Hauptparteien - den Demokraten und den Republikanern -, beginnen mit Erkundungsreisen, Sammeln von Spenden und Vorbereitungen für die parteiinternen Vorwahlen, die als Primaries und Caucuses bekannt sind. Diese Vorwahlen und Parteiversammlungen werden in jedem Bundesstaat und Territorium abgehalten und dienen dazu, Delegierte für den nationalen Parteitag jeder Partei zu bestimmen, auf dem der offizielle Präsidentschaftskandidat nominiert wird.

Die Anzahl der Delegierten, die ein Staat zum nationalen Parteitag entsendet, basiert auf einer Formel, die sowohl die Bevölkerung als auch den parteipolitischen Status berücksichtigt. Bei den Parteitagen, die in der Regel im Sommer des Wahljahres stattfinden, wird der Kandidat jeder Partei offiziell nominiert und eine Plattform für den Wahlkampf verabschiedet.

Das eigentliche Wahlsystem für die Präsidentschaft ist jedoch das Electoral College. Dieses System wurde ursprünglich in der Verfassung der Vereinigten Staaten festgelegt und sieht vor, dass jeder Staat eine Anzahl von Wahlmännern und Wahlfrauen wählt, die dem Präsidenten ihre Stimmen geben. Die Anzahl dieser Wahlleute entspricht der Gesamtzahl der Senatoren und Repräsentanten, die ein Staat im Kongress hat. Es gibt insgesamt 538 Wahlleute, wobei eine Mehrheit von 270 Stimmen erforderlich ist, um die Präsidentschaft zu gewinnen.

Am Wahltag geben die Bürger in jedem Bundesstaat ihre Stimmen nicht direkt für einen Präsidentschaftskandidaten ab, sondern für ein "Ticket" von Wahlleuten, die sich verpflichtet haben, für diesen Kandidaten zu stimmen. In den meisten Staaten gilt das Prinzip "The winner takes all", d.h. der Kandidat mit den meisten Stimmen im Staat erhält alle Wahlstimmen des Staates. Nur in Maine und Nebraska wird ein proportionaleres System verwendet.

Nach dem Wahltag treffen sich die Wahlleute im Dezember in ihren jeweiligen Staaten, um ihre Stimmen offiziell abzugeben. Diese Stimmen werden dann versiegelt und an den Senatspräsidenten in Washington, D.C. gesendet. Im Januar wird in einer gemeinsamen Sitzung des Kongresses die Auszählung der Stimmen vorgenommen, und der Kandidat mit der Mehrheit der Stimmen wird offiziell zum Präsidenten gewählt.

Das System des Electoral College wurde im Laufe der Jahre oft kritisiert, insbesondere weil es möglich ist, dass ein Kandidat die Mehrheit der populären Stimmen erhält, aber dennoch die Wahl verliert, wie es in einigen Fällen in der Geschichte geschah. Dennoch bleibt es ein zentrales Element des amerikanischen Wahlsystems, das die Balance zwischen Bundesstaatenrechten und direkter Demokratie widerspiegelt.

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