US-Präsidenten
Der amerikanische Präsident James Buchanan
Kurzbiografie
James Buchanan wurde am 23. April 1791 bei Mercersburg in Pennsylvania als Sohn einer wohlhabenden Familie geboren und sollte
der 15. Präsident der Vereinigten Staaten werden. Bis heute gilt er als einziger unverheiratet gebliebener amerikanischer
Präsident. Er besuchte das Dickinson College, zeichnete sich als begnadeter Redner aus und wurde schließlich Rechtsanwalt.
Fünfmal wurde er als Vertreter der Demokraten ins Repräsentantenhaus gewählt. Nach einer Mission als Gesandter in Russland
war er von 1834 bis 1845 Mitglied des Senats, dann, von 1848 bis 1849 Außenminister.
Die 1830er und 1840er Jahre waren geprägt vom Geist des Expansionismus. Als Außenminister unterstützte James Buchanan die
Expansionsbestrebungen des demokratischen Präsidenten James Polk (1845-49). In den Jahren 1853 bis 1856 diente er als Gesandter
in Großbritannien.
In dieser Zeit gewann eine Frage zunehmend an Bedeutung, die das weitere Schicksal der Vereinigten Staaten entscheidend
beeinflussen sollte: die Frage nach der Abschaffung der Sklaverei in den Südstaaten. 1854 gründeten Gegner der Sklaverei die
Republikanische Partei, deren Kandidat Abraham Lincoln im Jahre 1861 James Buchanans Nachfolger werden sollte.
Als James Buchanan 1856 von den Demokraten für die Präsidentschaftswahlen aufgestellt wurde, war es gerade seine
Gesandtschaftstätigkeit in Großbritannien, die ihn als geeigneten Kompromisskandidaten erscheinen ließ. Seine Präsidentschaft
(1857-61) stand indes unter keinem guten Stern. Schon seit längerem hatten sich die innenpolitischen Spannungen, ausgelöst
vor allem an der Frage nach der Abschaffung der Sklaverei
in den Südstaaten, verschärft. James Buchanan erwies sich als
unfähig, die Krise zu bewältigen. Er selbst war ein Befürworter der Sklaverei. Seine politischen Entscheidungen führten
letztendlich zum Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkriegs nur einen Monat nach dem Amtsantritt seines Nachfolgers Abraham Lincoln.
In einer ungeschickt formulierten Botschaft vom 3. Dezember 1860 ermunterte er die Südstaaten geradezu, sich gegen die
Unionsregierung aufzulehnen - eine fatale Fehlentscheidung. Als James Buchanan sah, was er angerichtet hatte, war es zu spät.
Georgia, Alabama, Florida, Mississippi, Texas, Süd-Carolina und Louisiana gründeten am 8. Februar
1861 die Konföderierten Staaten von Amerika.
Die Spaltung Amerikas war damit beschlossen.
In den letzten Monaten seiner Regierungszeit blieb James Buchanan völlig untätig. Im März 1861 gab er sein Amt an Abraham
Lincoln ab und zog sich aus der Politik zurück. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in seiner Heimat Pennsylvania. Er starb am 1. Juni 1868 in Lancaster.
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